Informationen zur Methode Medizinischer Masseur / Medizinische Masseurin


Mit passiven Anwendungen die Bewegungsfunktion verbessern

Medizinischer Masseur / Medizinische Masseurin ist eine Berufsbezeichnung. Die Ausbildung umfasst medizinisches Grundwissen und verschiedene manuelle und apparative Methoden wie Massagen oder Verfahren der physikalischen Therapie. Diese werden einzeln oder kombiniert eingesetzt, um gesundheitliche Beschwerden zu behandeln.

Das Massieren gehört weltweit zu den ältesten Behandlungsmethoden und wird in vielen Kulturkreisen praktiziert. Bereits in chinesischen Schriften aus dem Jahr 2600 v. Chr. wurden Massagehandgriffe beschrieben. Die griechischen Ärzte Hippokrates (460-375 v. Chr.) und Galenos (129-199 n. Chr.) wendeten Massagen als Heilmethoden an und trugen dadurch zu deren Verbreitung in Europa bei.

In der Schweiz wurde der Ausdruck «medizinische Massage» in den 1970er-Jahren geprägt. Er bezeichnet eine Therapieform, in der sechs verschiedene Methoden zusammengefasst werden.

Von 1999 bis 2009 wurde die Ausbildung über das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) reglementiert und mit dem gesetzlich geschützten Titel «Medizinische/r Masseur/in mit FA SRK» abgeschlossen. Seit 2009 besteht die Möglichkeit, in einer 3-jährigen Ausbildung mit integriertem Praktikum einen eidgenössischen Abschluss zu erlangen. Die Medizinischen Masseure/innen mit eidgenössischem Fachausweis gelten seit 2015 als Gesundheitsfachpersonen. In den allermeisten Kantonen wird für die Berufsausübung unter eigener fachlicher Verantwortung eine kantonale Berufsausübungsbewilligung vorausgesetzt.

Unter dem Begriff «Massage» versteht man eine mechanische, meist manuelle Beeinflussung der Haut, des tieferliegenden Gewebes und der Muskulatur. Medizinische Masseure verfügen über sechs verschiedene Behandlungstechniken aus dem Bereich der Massage und der physikalischen Therapie, um gesundheitliche Beschwerden zu behandeln:

  • Die klassische Massage ist die am häufigsten angewandte Form der Massage und wird überwiegend zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparats eingesetzt.
  • Die Bindegewebsmassage, auch Faszienmassage genannt, ist eine Form der Reflexzonenmassage, bei der vor allem das subkutane Bindegewebe behandelt wird.
  • Die Fussreflexzonenmassage ist eine Sonderform der Reflexzonenmassage, bei der spezielle Reflexzonen der Füsse behandelt werden.
  • Die Elektrotherapie gehört zu den Verfahren der physikalischen Therapie. Mit Hilfe von elektronischen Geräten werden elektrische Ströme unterschiedlicher Frequenz durch den Körper oder Körperteile geleitet.
  • Unter dem Begriff Hydrotherapie (griechisch «hydro» = Wasser) werden verschiedene Anwendungen von Wasser zur Vorbeugung und Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen, zur Abhärtung und zur Rehabilitation zusammengefasst. Wickel und Umschläge sind eine Anwendungsform der Hydrotherapie, bei der bestimmte Körperteile eingehüllt werden. Wickel und Umschläge bezeichnen dieselbe Methode.
  • Bei der manuellen Lymphdrainage handelt es sich um eine Massagetechnik, mit der Lymphstauungen im Gewebe beseitigt werden können. Dabei kommen spezielle Grifftechniken zum Einsatz, welche die Motorik der Lymphgefässe anregen, was den Abtransport überschüssiger Gewebsflüssigkeit erleichtert.

Weitere Informationen zum Berufsabschluss «Med. Masseur/in mit eidgenössischem Fachausweis / FA SRK (Med. Mass.)» sind auf der Website der Organisation der Arbeitswelt Medizinischer Masseure (OdA MM) und auf der Website des Verbands der Medizinischen Massage Schweiz (vdms-asmm) publiziert.

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