Informationen zur Methode Boeger-Therapie


Was versteht man darunter?

Die Boeger-Therapie ist eine strukturierte Behandlungsmethode, bei der mittels spezieller Griffe (Lifttechnik) die durch Narben entstandenen Verklebungen im Fasziengewebe gelöst werden. Das soll die Beweglichkeit des Körpers fördern, Fehlhaltungen entgegenwirken und Schmerzen reduzieren.

Das Boeger-Therapie-Konzept wurde vom deutschen Physiotherapeuten und Osteopathen David Boeger entwickelt. Bereits während seines Studiums erkannte David Boeger, dass Narben und Adhäsionen (Verklebungen) ein vielschichtiges gesundheitsrelevantes Problem darstellen, das sich auf die gesamte Körperstatik und die Organfunktion auswirken kann. Aus seinen empirischen Erkenntnissen entwickelte er das Boeger-Konzept.
In der 2004 zusammen mit seiner Frau Ina Boeger gegründeten Schweizer Akademie für Boeger-Therapie wird dieses Narbentherapie-Konzept medizinisch-therapeutischem Fachpersonal vermittelt. Mittlerweile wird Boeger-Therapie in weiteren Gesundheitsfachschulen in der Schweiz, in Deutschland und Österreich gelehrt und praktiziert.

Nach Auffassung von Boeger ist jede entzündungsbedingte Verklebung eine Narbe. Sie staut den venösen Fluss des Herz-Kreislauf-Systems innerhalb der Faszien (Bindegewebe), der daraus resultierende Gewebsdruck kann als Schmerz wahrgenommen werden. Der Körper reagiert mit Bewegungseinschränkungen, Fehlhaltungen, unphysiologischer Muskelspannung und frühzeitigem Verschleiss. Ziel der Boeger-Therapie ist es daher, durch Narben entstandene Verklebungen im Fasziengewebe aufzulösen und damit den Druck im Gewebe zu reduzieren, um so die Beweglichkeit zu fördern und Schmerzen entgegenzuwirken.
Um die Auswirkungen von Narben auf das Gesamtsystem zu verdeutlichen, kann das Tensegrity-Modell des amerikanischen Ingenieurs R. Buckminster Fuller (1895-1983) herangezogen werden. Dieses Modell besteht aus festen Bauelementen (das Skelett), die über elastische Züge (das Bindegewebe) miteinander verbunden sind, ohne sich zu berühren. Wenn eine äussere Kraft (die Narbe) auf das Modell einwirkt, geben die elastischen Elemente nach. Sobald diese Kraft sich reduziert, sorgen die elastischen Züge dafür, dass das Modell in seine ursprüngliche Form zurückkehrt. Fixierungen durch Narbengewebe ergeben asymmetrische Züge, die sich negativ auf die Körperstatik auswirken. Damit die Rückstellkräfte wirksam werden können, müssen die Adhäsionen gelöst werden.
Mit der Boeger-Therapie werden die Verklebungen der faszialen Strukturen systematisch diagnostiziert und mithilfe der speziellen Lifttechnik gelöst. Dieser punktuell eingesetzte Impuls ist auf nur wenige Kubikzentimeter Gewebe beschränkt und wirkt somit auflösend auf die Narbe ein.

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