Informationen zur Methode Bowtech


Was versteht man darunter?

Bowtech ist eine ganzheitliche Muskel- und Bindegewebstechnik, die mittels sanfter Griffe an unterschiedlichen Gewebestrukturen wie zum Beispiel Sehnen, Bänder oder Faszien die körpereigenen Möglichkeiten der Selbstregulation aktivieren soll. Die speziellen Griffe helfen dem Körper, wieder in Balance zu kommen, regen die Durchblutung und den Lymphfluss an, lösen Verspannungen und fördern das allgemeine Wohlbefinden.

Bowtech geht auf den Australier Tom Bowen (1916-1982) zurück, der diese Technik in den 1960er Jahren entwickelt hat. Bowen war Schreiner und medizinischer Laie und eignete sich anatomisches Wissen aus Büchern sowie im Austausch mit Masseuren an. Seine Methode entwickelte er durch Beobachtung und die Behandlung von Kollegen und Sportlern. Er begann zunächst mit Behandlungen im Haus von Freunden und eröffnete danach eine eigene Praxis. Damals bezeichnete sich Tom Bowen als Osteopath. Er wurde jedoch nie in den Osteopathieverband aufgenommen, denn seine Methode unterschied sich deutlich von der klassischen Osteopathie. Vielmehr wurde Tom Bowen als Schöpfer einer neuen Therapie betrachtet. Sein Wissen gab er an nur wenige Schüler weiter.
Einer davon war Oswald Rentsch, der zusammen mit seiner Frau Elaine 1987 die Bowen Therapy Academy of Australia gründete und sich dafür einsetzte, die Methode weltweit bekannt zu machen. Sie unterrichten auch heute noch in zahlreichen Ländern. Mittlerweile wird Bowtech in über 30 Ländern praktiziert und gelehrt und es existieren 22 Länderakademien. Manfred Zainzinger hat Bowtech in Europa, besonders im deutschsprachigen Raum, verbreitet und die Bowen Academy Europe gegründet. Er ist als Instruktor in der Schweiz, Österreich, Deutschland und weiteren Ländern tätig.

Für die Wirkungsweise von Bowtech gibt es verschiedene Erklärungsmodelle. Ein Erklärungsansatz vermutet, dass Bowtech den Körper veranlasst, sich über sein Zellgedächtnis zu reorganisieren, um seinen natürlichen, gesunden Grundzustand wiederherzustellen. Die präzisen Griffe einer Bowtech-Behandlung regen Rezeptoren des peripheren Nervensystems an, die Sinnesreize und auch Schmerzen an das Gehirn weiterleiten. Diese Rezeptoren befinden sich im Bindegewebe, in Muskeln, Sehnen, Bändern und Faszien, einer bindegewebsartigen Hülle, die Knochen, Muskeln und Organe umschliesst und sie sowohl verbindet als auch voneinander trennt.
Bei einer Verletzung am Körper verkrampft sich die umliegende Muskulatur, um die verletzte Körperstelle zu schützen. Hält dieser Zustand über einen längeren Zeitraum an, so können die Faszien verkleben, wodurch die Durchblutung und Beweglichkeit des betroffenen Gewebes eingeschränkt wird. Mit jedem Bowtech-Griff wird das Gewebe mit geringer Kraft gereizt und der Körper veranlasst, sich über sein Zellgedächtnis zu reorganisieren. Dadurch lösen sich Verklebungen in den Faszien. In der Folge entspannen sich die Muskeln und Lymph- und Nervensystem werden stimuliert.
Ein anderes Erklärungsmodell ist das Resonanzmodell. Danach erzeugen die abrollenden Bewegungen durch den Bowtech-Griff ein Vibrationsmuster, das den ganzen Körper in einen gesunden Frequenzbereich bringen und das autonome Nervensystem ausbalancieren soll. Dieses Erklärungsmodell legt die Vorstellung nahe, dass gesundheitliche Probleme im Körper auf unharmonische Schwingungen zurückzuführen sind.

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